
Liebeskummer II
In diesem zweiten Abschnitt der Liebeskummer-Gedichte geht es um die Phase, wenn man schon über das Schlimmste (das Verlustgefühl, die Scham, die Verletzung) hinweg ist und langsam die rosarote Brille verschwindet. Man sieht zum ersten Mal Dinge, die man vorher nicht wahrgenommen hat. Sachen, die nicht so gut waren oder nicht so gut liefen. Wörter, Gesten, Aussagen, die man in der Verliebtheit vielleicht hingenommen hat, aber nüchtern betrachtet ein No-Go sind. Man erkennt – das hat nicht gepasst. Wir haben uns weiterentwickelt, ICH habe mich weiterentwickelt. Bin vorangegangen. Hab den/die andere/n zurück gelassen. Er/Sie hat mich mit anderen Augen gesehen, etwas hineinprojiziert, mich auf ein Podest gestellt, mich unter etwas gestellt (statt darüber). Die Gründe sind vielzählig. Jeder und jede von uns hat seine eigenen, wohlberechtigten.
Was nach einer Trennung auch wieder passiert: man wird wieder zum ICH. Das WIR ist Vergangenheit. Die Fragen nach dem „Wer bin ich“, „Was macht mich aus“ rücken wieder stärker in den Vordergrund. Und genau in dieser Gefühlslage docken meine Gedichte an. Ich hoffe das bringen sie rüber.



Ich gebe zu: die Gedichte sind in sehr unterschiedlichen Stadien des zweiten Liebeskummers entstanden. Sie sind aber auch aus verschiedenen Beziehungen. Vielleicht sind sie deshalb so unterschiedlich. Ich weiß es nicht.
Was meint ihr? Kennt ihr diese Gefühle? Ich freu mich über einen Kommentar, wenn die Gedichte euch gefallen haben!

